Wildkatzen und Flusskrebse

Sie können auch mit dem Auto von Wien herkommen und hier einen erinnerungswürdigen Tagesausflug unternehmen. Wir haben es allerdings vorgezogen, an einem schönen Wochende mit dem Bus von Drosendorf – einem der sieben Ausgangpunkte in unseren neuen Buch „Wandern im Waldviertel“ – anzureisen, der uns direkt zum Nationalparkhaus Thayatal-Podyjí unweit von Hardegg brachte. Hier erhält man Informationen zum grenzüberschreitenden Nationalpark und seinen tierischen wie pflanzlichen Bewohnern, kann einen Kaffee trinken, sich im Shop umschauen und hat vor allem Gelegenheit, die zwei Wildkatzen Carlo und Frieda in ihrem Gehege hinter dem Zentrum zu besuchen.

Vom Parkplatz des Naturparkhauses bzw. von der Busstation geht es dann auf einem Rad- und Fußgängerweg an der Straße entlang, wobei wir an zwei interessanten Gedenkstätten namens „Kurze Marter“ und „Lange Marter“ vorbeikommen. Der Marsch am Straßenrand bringt uns in die Ortschaft Merkersdorf (hier hält der Bus ebenfalls, falls man sich die erste Etappe auf Asphalt sparen will), von der aus wir bis zum Parkplatz unterhalb der sehenswerten Ruine Kaja hinuntergehen. Von dort sind es nur mehr 200 Meter bis zu der Holzbrücke, die zu dieser ehemaligen Höhenburg führt, die von 1. Mai bis 31. Oktober an Wochenenden und Feiertagen zu besichtigen ist.

Haben wir die Ruine ausreichend betrachtet, so wandern wir auf einem Waldweg weiter hinab und erreichen so den Kajabach und die Kajahöhle, die ebenfalls einen Besuch wert ist. Im Kajabach kann man übrigens mit etwas Glück Flusskrebse beobachten – mehr dazu in unserem Wanderbuch. Auf dem Weg am Bach entlang erreichen wir nach etwa 1,5 km die Thaya, deren Mitte die Staatsgrenze nach Tschechien bildet. Wir bleiben nun am Flussufer; der Weg führt uns bald zu einer Abzweigung, wo es steil zum Überstieg hinaufgeht. Von diesem wohlverdienten Aussichtspunkt kann man einen herrlichen Blick auf die Schleife der Thaya um den Umlaufberg genießen.

Und dann führt uns der Wanderweg auf der anderen Seite wieder bergab. Wie es nach dem Überstieg weitergeht, vom Besuch einer Einsiedlerhöhle bis zum Eintreffen in Hardegg, der kleinsten Stadt Österreichs, mit ihrer seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder geöffneten Grenzbrücke, von der Besichtigung der Burg Hardegg bis zum Aufstieg zu einem weiteren wunderbaren Aussichtspunkt, das erfahren Sie in Wanderung 3–4 („Grenzfluss-Safari“) in unserem Buch „Wandern im Waldviertel“.

Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre und auf dieser beschaulichen Wanderung! (ph


Ein Gedanke zu “Wildkatzen und Flusskrebse

Hinterlasse einen Kommentar